Donnerstag, 20. Juni 2013

Brunsbüttel, warten auf Hochwasser

Nein ich bin kein Zyniker. Überall geht das Wasser zurück und ich warte auf Hochwasser. Hier auf der beginnenden Nordsee, hier an der Elbe, ist das wichtig, immer zur richtigen Zeit los zu fahren. Und heute ist das bei  HW. Noch ne Stunde dann gehts los nach Cuxhafen. Wenig Wind und dass noch aus der falschen Richtung.
Die letzten Wochen waren geprägt von viel Ostwind. Ab heute ist es vorbei. Denn wir kommen. Die Langfristige Prognose. SW, W, NW mit bis zu 8 BF. Da kommt keine Freude auf.
Dennoch wir sind gut drauf. An Bord gerade ist Gotthard und morgen früh kommt noch Axel dazu. Die Mannschaft hat sich 2011 schon bewährt für den Tripp nach Schottland.
Gestern sind wir in Rendsburg los. Schwülheiss und abends dann ein recht heftiges Gewitter mit Hagel. Im Boot war es brutal Laut. Wie in einem Rezonazkörper auf dem mit Steinen geworfen wird. Dazu viel Regen. Im Ort hier sind einige Läden heute morgen mit Wasser abpumpen beschäftigt.

Am Samstag bin ich bei gutem Wetter nach Kiel gekommen, hab einige Arbeiten am Schiff noch versucht zu erledigen. Am meisten beschäftigte mich diesmal der Radar. Aber der Stecker war korrodiert und wurde erneuert. Leider verlor ich den Überblick und 8 Kabeln wollten einfach nicht mehr zusammen finden. Am Ende nach vielen Stunden sitzen messen und neu machen, entdeckte ich, dass die aufgedruckte Farbkodierung an der neuen Buchse falsch war. Orange und Gruen und die dazugehörigen Weissen waren vertauscht. Das mal zu merken hat viel Nerven gekostet. Dazwischen ging auch mal der Kontakt zum Aussenlautspreccher nicht  und zum Autoilot. Peanuts dagegen.
Deshalb musste ich am Sonntag bei starkem Halbwind mal schnell in die Schlei segeln. Kopf freipusten. Das war mal Segeln vom Feinsten. Bis 8 kn bei Boen um 30kn. Nicht ohne. Bevor aber der große Regen kam war ich behütet im Hafen von Kappeln. Von dort war es Montag etwas zäh zurück. Bei wenig Wind, aber auch solche Tage ohne Druck kann ich genießen.
Dienstag dann früh los in den Nordostseekanal. Tamara kommt morgens an Bord und hilft. Werden in der großen Schleuse geschleust, aber es ist gähnend leer. Also alles kein Problem. Um 14 Uhr schon in Rendsburg. Es ist heiss. Für hiesige Verhältnisse. Der Süden Deutschland schwitzt mehr, ich weiss. Uns reichts, wir sind naßgeschwitzt.
Dann geht Tamara und Gotthard kommt. Die Reise hat begonnen.