Dienstag, 5. Juli 2011

Video: Waschküche

Nur ein kleiner unkommentierter Eindruck von der Waschküche.Axel hatte die Nerven mit dem Fotoapparat zu filmen. Wie immer sieht es auf dem Video harmloser aus. Aber ein kleiner Eindruck. Aber es war nicht wirklich gefährlich, solange die Maschine läuft. Und die ist bei mir leider immer ein Unsicherheitsfaktor. Also war schon etwas Anspannung da. Abere vor allem war es eine neue Erfahrung.
Video
läuft am besten mit Quicktime

Leben in Kirkwall

Heute ganz früh ist eine 16 Boot starke Regatta aus der Nähe von Starvanger, Norwegen hier angekommen. Über Toppen beflaggt unübersehbar. Und es ist Leben im Hafen. Hab schon Kontakt geknüpft mit einem Boot aus Egernsund, meinem nächsten Ziel. Wird heute wohl einiges Los sein. Bin mal gespannt. Überhaupt ist die Stadt heute voll mit Menschen. Einige Reisegruppen sind wohl angekommen.
Ich werde mich gleich auf einen Fußmarsch zur Küste machen. Hoffentlich wartet der Regen noch etwas.

Kirkwall

Die beeindruckende Kathetale in Kirkwall

Der alte Hafen

Kirkwall Hotel. Mein Internet Stützpunkt.

Kathetrale von vorne

Fußgängerzone

Wir liegen in der 2006 eröffneten Marina

Filmkulissen gesucht?

Liebliches Orkney. Erinnerungen an Dänmark kommen hoch

Auf zu Orkneys

Ölige Wasser zum Sonnenuntergang

Leichter Wind am Morgen. Kurz vorm Sund

Langsam beginnt das Wasser zu kochen

Kreuzund quer läuft die See. Wir stehen in der Strömung

Die Kurslinie um 3 Uhr und der vergebliche Versuch im Flachwasser vorwärts zu kommen und dann zu Ankern. Dann Rückweg und erneuter Anlauf 4 Stunden später. Nun mit 8 kn über Grund

Zurück zum Mainland

Abendstimmung auf der Halbinsel Eye im Nordosten von Stornoway

Der Leuchturm am Ende der Halbinsel Eye:

Steilküste der Insel Handa

Eingang zum Loch Laxford

Dahinten rechts muss irgnedwo die Ankerbucht sein

Farbige Steine

Steinelabyrinth


Am Morgen geht es weiter. Ein seltener Anblick. Ein anderer Segler. Der Einzige in 2 Tagen


Die Westküste

Standing Stone im Wasser

Ein rosa Sandstand (laut Reisehandbuch)

Ankerbucht im Laxford. Die Fischfarm liegt wohl still.

Cape Wrath

Nachtrag: Bilder Stornoway

Im Fischerhafen, wo einige Rostschüsseln  nihct mehr seetüchtig aussehen

Am Hafen

Hier gehts zur Fußgängerzone

Im Norden

Es pfeift um das Schiff. Wir liegen aber im sicheren Hafen der Marina in
Kirkwall. Hier gibt es alle Annehmlichkeiten die wir jetzt mal brauchen.
Dazu gehört vorallem Strom. Denn darauf zu verzichten geht nach 2 Wochen
doch ganz schön an die Nerven. Abends Lichtsparen, Keine Musik (nur
Live)und vorallem ein immer wärmer werdender Kühlschrank. Die Batterien
halten zwar gut und der Windgenerator läd meistens den Großteil wieder
rein, aber die letzten Tage waren leider eher Windarm und wegen
irgendeiner Störung läd der Motor die Baterien nur schlecht bis gar nicht.
Und motoren mußten wir die letzten beiden "Segeletappen" etwas mehr als
mir lieb war. Unser Tank war seit Cuxhafen nicht mehr nachgefüllt worden
und nun sind wir mit den letzten 10 Litern Diesel hier angekommen. Und
dazwischen habe ich nicht nur einmal mit Bauchgrimmen in den Tank
geschaut. Das letzte Mal als wir an wenige geschützter Stelle vor Anker
lagen und darauf warteten das die Strömung dreht.
Aber nun mal von vorn.
Samstag morgen ließen wir Stronoway, den Hauptort auf Lewis, hinter uns,
kreuzten bei schwachem Südwind an der Halbinsel Eye entlang Richtung
Osten. Abends waren wir hier noch bis zum Leuchturm Tiumpan Head
gefahren und haben in der Ferne unser heutiges Ziel gesehen. "Festland"
wie manche Übersetzer sagen, "Mainland" wie die Insulaner sagen.
Leider schläft der Wind schon nach kurzer ´Zeit ein und kommt auch den
gesamten Tag nicht zurück. So motoren wir fast 8 Stunden über den
Nördlichen Minch, wie hier das nicht immer so ruhige Seegebiet heißt.
Das Wasser ist Türkis. Ein Seehund zeigt einmal seinen Kopf.
Als Ziel haben wir den Loch Laxford nördlich von Insel Handa, die uns
schon von Weiten mir ihrer Steilküste begrüßt.
Der Fjord in den den wir dann einlaufen ist karg und steinig, die eine
Seite im Süden ist etwas grüner. Im Hintergrund sind die Berge der
Highlands. Beeindruckt fahren wir in das enge Steinlabyrinth.
Ankern tun wir dann in einem kleinen kreisrunden Becken, dass mit 2
Häusern, einer Fischfarm und einigen vermoorten Booten doch etwas
Zivilisation zeigt. Nur Menschen sehen wir erst am Sonntag Morgen, als
ein kleine Truppe Männer zum Fischen rausfährt. Wir liegen dicht unter
Land auf 7m Wasser (gemessen bei Hochwasser). Es ist Windstill. An Land
gehen wir nicht mehr, dazu ist es dann doch zu spät geworden.
Morgens weckt ein leises Surren des Windgenerators. Wind! Wir machen uns
auch bald auf und Segeln bei achterlichem Wind gen Norden durch die
Steininsellandschaft. Dank Kartenplotter ist immer klar wo wir durch
müssen. Hat etwas von Schärensegeln in Schweden.
Draußen kommt zum erstenmal auf der Reise der Spinnaker hoch und es geht
mit fast 6 Kn Richtung Cap Wrath. Leider schwächelt der Wind dann immer
mehr und eine langegezogene Atlantik Dünnung aus Nord läßt den Spi
öfters gefählich einfallen. Dabei habe ich noch gut das Malleur vom
Vorjahr in Ereinnerung, als er dabei sich fast unrettbar ums Vorstag
wickelte. Eine Stunde geduldigen entwirren war angesagt.

Die bleibt uns dann doch erspart, aber in Höhe des berühmten Cap Wrath
weiss der Wind nicht mehr sorecht wie er wehen soll und wir nehmen den
Spi weg. Später kommt nochmal etwas Südwestwind auf und wir versuchen
mit der ausgebaumten Genua noch weiter zu segeln. Aber irgendwann ist
das Wasser öligblank und nur der Motor kann weiterhelfen. Leider über
viele lange Stunden hinweg bis in den abend hinin.
Erst kurz vor der erreichen der Westküste der Insel Mainland der Orkneys
setzt sich der vorhergesagte Südost durch. So segeln wir mit einem roten
Leuchten im Nordhimmel durch die nicht dunkelwerdende Nacht. Im Osten
ziehen Wolken herum, kommen nicht näher und so erreichen wir gegen 3 Uhr
den Eingang zum Eynhallow Sound. Mindest eine Stunde zu spät,
eigentliche eine ganze Tide zu spät. Der nächste gute Zeitpunkt wäre
morgens um 8:30. Da aber der SE-Wind weiter zu nimmt und der Sound genau
in der Richtung verläuft bin ich nicht sicher ob wir es doch versuchen
sollte gegen die Ströumng zu motoren und nicht bis zum morgen zu warten
und damit einen starken Gegenwind zu riskieren. Wir haben gerade
Springzeit, d.h. höchste Tidenstände und höchste Strömungen dadurch. Man
ließt auch von bis 7 kn im Sound. In den Strömungskarten aber werden
eher nur von 2,5 Kn angezeigt. Da, denke ich, das dies zu schaffen sein
sollte. Auch waren die Zeichen für Races und Overfalls in den Seekarten
bisher eher kleine Wirbel und so habe ich zwar etwas Bauchkribbeln, aber
bin sonst guter Dinge. Zuerst denke ich sogar, ich hätte mich mit den
Gezeiten verrechnet, denn es ist gar kein Gegenstrom zu spüren. Doch das
ändert sich bald. Kurz vor erreichen der Enge zwischen Mainland und er
dem Sund den Namen gegenden Insel Eynhallow sehe ich weisses Wasser. Im
Fernglas betrachtet sieht es gar nicht gut aus. Was ist das?
Erinnerungen an den Keltischen Ring kommen hoch. Nur der hatte Strum,
wir eher ein laues Lüftchen.
Nun wir erfahren es sehr schnell. Plötzlich hat uns die Strömung. Wir
kommen nun nur noch mit 1kn über Grund vorran. Die in den Sound
hinrollende Atlantikdünung begingt langsam zu kochen und baut sich immer
mehr zu einer konfusen sich brechenden See auf. Kkreuzundquer laufenden
die Wellen die sich unkontrolliert Brechen. Das Boot macht Bewegungen
wie in einer Waschmaschine. Es ist nur mit äußerster Konzentration auf
Kurs zu halten. Nur wir kommen nicht mehr vorran. Manchmal geht es sogar
zurück wie uns der Kartenplotter anzeigt.
Ich habe gelesen, dass es unter Land weniger schlimm ist und wir begeben
uns mehr und mehr ins Ufergebiet. 2-3m zeigt das Echolot.. Es wird
ruhiger, aber die Ströung nimmt wohl über dem Flach zu und wir fahren
Rückwärts.
Dann fällt zuerst der Kartenplotter und dann Logge und Echolot aus. Ein
Wackelkontakt oder doch Magie? Nun nicht auch noch auflaufen. Einige
Minuten, gefühlte Stunden später lssen sich alle Instrumente wieder
anschalten.
Durchs Wasser mit Höchstdrehzahl kommen wir dem greifbar nahem ruhige
Wasser nicht näher. Eher der Waschmaschine im Rücken. Nicht wissend was
wir machen sollen, denn der Motor wird das nicht ewig mitmachen,
insbesonderst mit so wenig Dieselresverven.
Ich denke mir: Anker raus und hier auf 3m warten bis es vorbei ist..
Doch bei 6-7kn Strom hält kein Anker. Eine Erfahrung reicher. Die 30m
Kette und die 16kg Anker schwimmen fast auf. Manchmal mit etwas
Motorunterstützung fällt er zu Boden und rasiert dort die Klepfelder ab,
hält aber nicht. Ok, holen wir das ganze wieder rein. Das wird zum
Kampf. Entweder gewinne ich, oder der treue Anker mit Kette bleiben
hier. Mit letzter Anstrengung und Schmerzen in der Hand (hab ja keine
Ankerwinde)schaffe ich den Anker mit viel Klep nach oben. Beim Säubern
verliere ich noch den Bootshaken, aber das war dann das einzige Opfer an
dem Morgen.
Wir entscheiden uns nun zur Umkehr. Das Meer hat gewonnen. Man soll
Handbüchern glauben und nicht nur das lesen, was man glauben will.
Zurück ist es nicht schlimm. Wir sind unter Land, dort kocht die See
nicht so. Weiter Draußen sehen wir dagegen eine Ketch die sich das
gleich antut. Auch jemand der nicht lesen kann. Mit etwas stärkerer
Maschine kommen sie langsam vorran. Wir kennen das Boot aus Stornoway.
Es sind 3 Segler von Farör Inseln. Ausdauernd kämpfen sie sich durch,
während wir im strömungsfreien Wasser erst etwas beigedreht liegen und
dann vor der Steinküste auf Legerwall (auflandiger Wind) auf 7m den
Anker schmeißen. Ich hatte die Nacht noch fast nicht geschlafen und nun
geht es nicht mehr. Axel und Silvia schlummer friedlich vor sich hin.
Draußen auf der Cockpitbank schlafe ich mit kurzen Unterbrechnungen um
zu sehen ob der Anker hält, ca.1,5 Stunden später, der Wind nimmt zu. Es
ist kurz vor 8 Uhr, nehme ich das Fernglas um zu sehen, ob die weiße
Wand verschwunden ist. Noch unsicher hole den Anker auf. Mit schöner
Rückenströmung und kräftigen Gegenwind motoren wir durch den Sund. Nur
ein paar Wasserwirbel zeigen noch die Stelle an, an der vor 4 Stunden
noch das Wasser kochte.
Wir sind in den Orkneys angekommen. Die Morgensonne kommt ab und an
zwischen den Wolken hervor und zeigt ein hügeliges bewohntes grünes
Land. Man denkt an Dänemark und fühlt sich fast wieder zuhause in der
Ostsee. Nach gut 2 Stunden gegen immer frischer werdenden Gegenwind
haben wir es geschafft. Kirkwall. Der Hauptort hier.
Der Hafen ist für bisherige Verhältnisse recht voll. Etwa 10
Besucheryachten, vorallem Norweger und Schweden, sind hier. Auch unsere
Jacht von den Faroer. MIt diesen diskutieren ich den morgen. Auch sie
waren etwas von der Heftigkeit überrascht. Waren aber mit ihrer Maschine
dann doch besser dran als wir. Obwohl. Im Nachhinein denke ich, dass das
Umkehren kein Fehler war.So hatten wir 12 sm angenehmes
strömungsgeschobenes Motoren, als mit letztem Diesel und hoher Drehzahl
gegenankämpfend, immer mit der Sorgen um den Motor.

Kirkwall ist ein kleines Städtchen mit großer Kirche und Fußgängerzone,
einigen Cafes und Pubs. Und vorallem warmen Duschen im Segelclub. Der
Wind pfeift nun durchs Rigg und ich lasse meine Schottlanderlebnisse
sacken. Am kommenden Wochenende soll der Wind günstig drehen und ich
verlasse den nördlichsten Punkt dieser Reise und fahre Richtung Südsten
nach Norwegen.
In der Zwischenzeit werden wir die Insel erkunden. Heute noch zu Fuß,
morgen dann mit Mietwagen. Leider soll es ab heute nachmittag regnen.