Samstag, 30. Mai 2009

Kopenhagen, Etappenziel erreicht


Mit fast 7 kn fliegen wir gen Süden.Haben lange genug im Stall gesessen.



Kap Kullen vorraus.

Am Freitag morgen hat es endlich soweit abgeflaut (N5-6), dass man die Einfahrt von Torekov sicher passieren konnte. Nur unter Fock fliege ich nach Süden. Kap Kullen, Einfahrt zum Sund ist schon von Ferne zu sehen. Die Sonne scheint und es geht uns gut. Wenig Großschiffsverkehr im Sund, Fähren bei Helsingborg ärgen mich heute auch nicht. Gegen abend schläft wie vorhergesagt der Wind ein. 2 sm vor Vedaek schmeiße ich den Motor an. Am Abend besucht mich ein Arbeitskollege aus München. Chrsitian leistet sich dieses Jahr 3 Monate Skandinavien mit dem Wohnmobil. Ein Treffen hier hatten wir in München schon locker ausgemacht. Freut uns beide, dass es geklappt hat.
Am Nächsten Morgen begleitet mich Christian und sein Mountainbike bis Kopenhagen. Er will nach einer Stadtrundfahrt, dann wieder zurück radeln.
Ich mache derweil Klarschiff, damit meine neue Mannschaft nicht gleich wieder von Bord geht. In Kopenhagen tobt der Bär. es ist sommerlich heiß und an den Kanälen sitzen dei Leute und lassen es sich gut gehen. Das werden wir morgen hier auch noch machen und am Montag wieder weiter ziehen. Wohin ist noch unklar. Wir haben 2 Wochen Zeit um zurück nach Kiel zu finden.


Christian hat Stil. Sein Weißbierglas wird ihn begleiten.


In Christianshavn ist ne Menge los. Blick vom Cockpit auf das Treiben.














Donnerstag, 28. Mai 2009

Hoffnung





Vom Boot geht es nur im Ölzeug an Land. Das Boot ist eingehüllt in einen Salzmantel.



Langsam nimmt der Wind ab. Sollte eigentlich heute mittag schon sein. Aber da war eher noch eine Mutprobe raus zu gehen. Vertraue dann dem Motor nicht richtig. Muss hier direkt vom Hafen gegenan nach draußen in eine hohe Brandung. Windrichtung wäre sonst gegangen. Aber 7 bf mit Boen. Ne.
Jetzt 19.30 nur noch 5-6
Morgen in den Sund, schon mal ein gutes Stück Richtung Kopenhagen. Hole da am Samstagabend meine Mitseglerin ab.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Eingeweht



























Der Luftdruckabfall sagt es eigentlich ganz gut. Ein Tief hat uns erwischt. Liege sicher im hafen, wenn auch der Weg an Land etwas naß gworden ist. Die gischt fliegt regelmäßig über die Mole. Der Wasserstand ist um 50cm gestiegen. Dafür scheint die Sonne. Könnte schlimmer sein.

Dienstag, 26. Mai 2009

Endlich los!

Endlich in Kiel angekommen war noch ein kurzer Termin mit dem Motormechaniker zu absolvieren. Er kann mich guten Gewissens lossegeln lassen, meint er. Ich solle mich aber nie 100% nur auf die Maschine verlassen. Er hört nämlich auch einen angehenden Lagerschaden. Bedeutet:Motor muss raus. Im nächsten Winter?
Egal ich will erstmal los. Bin immernoch am Überlegen, ob ich Freitag abend noch los soll. Ein schwerer Regenschauer und eine Einladung vom Hafenmeister zu einem Bier lassen die Entscheidung leicht werden.
Dafür wache ich Samstag früh auf. Der Himmel ist blau und der Wind hier im Hafen moderat und aus der richtigen Richtung. Lege angesichts der frühen Stunde leise unter Segel ab und bin schnell aus der Kieler Förde hinaus. Draußen steht gut Welle und noch ein strammer 5er Wind. Als leichte Backstagsbrise ideal. Mit fast durchschnittlichen 7 kn geht es Richtung Großer Belt. Kaum andere Segler sind in der frühen Stunde zu sehen. Im großen Belt gehts dann etwas höher an den Wind. Weiter geht es mt 7kn durchs Wasser, nur über Grund sind es fast 3kn weniger. Versuche dicht unter Land den Nehrstrom zu finden. Finde aber nur Windabdeckung und unsteten Wind. Also etwas gerefft, weiter raus und damit leben, dass es halt etwas langsamer vorwärts geht. Kurz vor großen Brücke ist er dann weg. Der Wind und auch der starke Strom. Wäre gerne noch bis Kerteminde heute gesegelt, aber so motore ich die letzen 5 Meilen nach Nyborg. Finde am Kopfende einen Liegplatz längseits. Das ist bei Windstille ein Kinderspiel. fast 80 sm heute. nicht schlecht. Durchs Wasser gemessen.

Auch am anderen Morgen bin ich früh wach. Schnell noch geduscht um munter zu werden, entscheide ich das Frühstück auf See einzunehmen. Nach einigen Meilen gehen die Segel hoch, doch bald wieder runter. Leider ist der Südost doch noch sehr schwach auf der Brust. Durch die Brücke und einige Meilen später reicht der Wind für den Spinacker und 3 -4 Knoten Fahrt. So segle ich bis ich den großen Belt hinter mir habe. Ab Kap Rösnäs denke ich, setze ich die große Genua und segler weiter. Doch nun hat der schwache Wind genug und die See ist spiegelglatt. Also noch eine gute Stunde unter Motor nach Sejerö. Eine nette kleine Insel, die viel zu selten angefahren wird. Im Hafen, noch Vorsaison. Nur die wenigen Längsliegeplätze sind fast belegt. Vielleicht 8-10 Boote. Als dann die Wolken und die Sonne noch eine Abendvorstellung geben, stehen alle mit Kameras auf der Mole und man kommt zum ratschen. Ein Bier noch mit einem Kölner getrunken. Ein Profis was Kamera und Technik angeht. Naja. viel kann er mir da nicht erzählen.


Frühmorgenlicher Aufbruch in Kiel


Leuchturm Kelsnor. Südeingang zum Großen Belt
Starker Gegenstrom (bis 3 kn)im Großen Belt

Raues Segeln am ersten Tag.



Was kommt da? Am Ende war es doch nichts

Kap Rösnäs (Nordausgang Großer Belt)

Segeln wie in Südlichen Gefilden



Ansteuerung von Sejerö

Wenig los in der Vorsaison





Der N-S verlaufende Tiefwasserweg vor der Insel


Abendstimmung auf Sejerö (DK)

Nachts kam dann der Wind, der schon viel früher angesagt war. Und dann auch gleich richtig kräftig. Dachte schon ich werde hier in Sejerö eingeweht. Doch am nächsten Tag war alles weniger schlimm. Endlich mal länger geschlafen und gemütlich gefrühstück. Dann bei NW3-4 an die Spitze der Insel gekreuzt um dann im alten Schwell vor dem Wind zu schaukeln. Mit dem Spi ging es noch am besten. Und das dann den ganzen Tag. Gegen abend wurde es immer weniger. Zu mindest der Wind. Der Schwell ließ den Spi dann am Ende nur noch einfallen, sodass ich mich entschloß bis zum angekündigtem Winddreher auf SE zu motoren. Dieser kam kurz nach Mitternacht. Kurz nach Mitternacht, war ich aber vor Hallands Vaderö, einer kleinen Schäreninsel vor Torekov/Schweden. Auf Grund der guten Erfahrung mit dem Kartenplotter, und einer nicht wirklich schwierigen Einfahrt, traue ich mich nun sogar Nachts in die Ankerbucht einzufahren. Auf 4m fällt der Anker nach über 70sm nachts um kurz vor 1 Uhr. Bin mal gespannt wie es hier am morgen aussieht.
Schlafe lange, stehe aber immerwieder auf um den Anker zu kontrollieren. inzwischen weht es mit 4-5 aus Süd. Der Windgenerator bringt bis zu 3 A. Der Anker hält. Ein 16kg CQR mit 17m 8mm Kette. Da kann man beruhigt schlafen. Der hat mich auch letztes Jahr nicht enttäuscht.
In den Deuschlandnachrichten höre ich morgens von Unwettern über Norddeutschland und das die Gewitterfront weiter nach Norden zieht. Bin etwas beunruhigt. Eigentlich wollte ich doch noch ne Nacht hier bleiben. Am Himmel im Westen sind schon erste Anzeichen einer Front zu sehen. Im Seewetterbericht sagen sie das Gewittertief mit Orkanboen für Mittwochmittag über Nordschweden vorher. Also keine gute Idee zu bleiben.
Denoch denke ich habe ich noch einige Stunden, die ich auf der Insel verbringen will. Also Schlauchboot aufgepumpt und rüber gerudert. An glitschigen Felsen gehe ich an Land und mache mich auf. Doch schon nach 30 Minuten verdunkelt sich der Himmel und erste Tropfen fallen. Also zurück und ankerauf und nach Torekov (ca 2 sm) motort.


Spiwetter fast den ganzen Tag



Rein geht es in die Nacht

Sandhamn, eine Bucht auf Hallands Väderö (Schweden)

Schwierige Anlande-Situation




Einsam liegt die Slisand vor Anker



Torekov. Ein netter kleiner Ort. Im Sommer von Tagesausflüglern und Booten sehr voll, ist nun noch im Frühjahrsschlaf. Vieles ist noch geschlossen. Ein Geldautomat gibt es nicht, Internet gegen Kohle, Ok! Kaum Gastlieger. Das Hafenbüro ist erst ab 15.6 geöffnet. Dort kann man auch mit Karte zahlen, aber nun muss ich zu einem Marinestore. Dort aber nicht. Die Frau kann kein Englisch. Ein Passant hilft mit gebrochenen Englisch und erzählt was vom Supermarkt. Dort bekommt man Geld. Ich also los und tatsächlich.
Nächstes Hinternis. Der Zahlencode zu den Duschen geht nicht. Zurück in den Shop und irgendwie der Dame das Problem klargemacht. Sie mit, auch erfolglos, dann ein Anruf und eine Dame erklärt mir am Telefon in Englisch, sie würde sich dem Problem annehmen. Ich soll es später nochmal probieren. Kurzum. Es hat am Ende geklappt. War etwas mühsam sich mit Torekov anzufreunden. Doch nun geniese ich diesen kleinen Ort. Ratsche mit einem Dänen über Boote und Designs und surfe ausgiebig im Internet. Werde morgen und eventuell übermorgen auch noch hier sein. Naja. Gehört auch dazu. Abwettern.
Inzwischen regnet es und der Wind fängt an. Gut im hafen zu liegen.

Torekov (Schweden)


Gegenüber von Torekov die Insel Hallnds Vaderö
Endlich Internet ;)