Freitag, 19. Dezember 2008

PDF Verkleinert

Hab nun das PDF der Reise, auf leichter Kosten der Bilder, verkleinert. nur noch ca 12Mb.

http://modellsegeln.net/slineu.pdf

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Ein pdf

Da das Lesen eines Bloges von anfang an zu beschwerlich ist habe ich nun alles in ein eine lebare Reihenfolge gebracht und als pdf zum download ingestellt. Siehe Linkliste oder direkt hier
http://rc-sailing.net/slineu.pdf
Ist leider 116 mb groß aber es war ja auch ne lange Reise

Mittwoch, 10. September 2008

Wieder daheim

Bei ruhiger See unter Vollzeug gestern nach München gelaufen, nicht ohne vorher bei meinem Vater kurz Anker zu werfen. War ne schnelle Überfahrt, so wie ich es auch von der SLISAND gewohnt bin. Mit dem Auto ein ganz neues, ungewohntes Gefühl.

Auch zu Hause ist alles etwas ungewohnt. Wenn ich an den Wasserhahn gehe, sucht mein Fuß automatisch die Pumpe fürs Wasser. Und im großen Bett ohne Platzbeschränkung und Möglichkeiten sich zu stoßen wache ich querliegend und orientierungslos auf.

Nun die Fragen von allen Seiten, "wie wars?" oder besser: "hast du dir das alles so vorgestellt?"

Komisch, die erste Frage ist schwer zu beantworten, weil einfach soviel passiert ist, so viele neue Eindrücke, so viel Gefühl, rauf und runter. Ich denke, die die hier mitgelesen haben können mir da eher eine Antwort geben. Für alle anderen muss ich noch eine Antwort finden, die in maximal 10 Minuten die letzten 4 Monate zusammenfasst.

Die Frage, ob ich mir das alles so vorgestellt habe, ist nicht leichter.

Was hatte ich eigentlich für Erwartungen? Weiss nicht so recht. Neue Horizonte, neue Menschen, neues Lebensgefühl - frei, selbstbestimmt. Ja, das hat sich alles erfüllt. Ich wollte auch testen, ob ein Leben auf dem Boot dauerhaft möglich wäre. Ja, ganz eindeutig.

Wovor hatte ich am meisten Angst? Vor schlechtem Wetter (es hätte ja dauernd regnen und stürmen können) und davor, dass es zu Streit mit den Mitseglern kommt. Beides war glücklicherweise nicht der Fall.

Und Angst vor einer großen Panne (Mastbruch, Leck usw.) welche die Reise gefährdet hätte. Na ja, es sah ja kurz mal so aus (Motorschaden), war aber nur ein Sturm im Wasserglas und hat eher Positives zur Reise beigetragen. In der Not lernt man schnell Menschen kennen, lernt sich zu helfen und zu organisieren. Und in dem besonderen Fall lernte ich meinen Motor in vielen Details kennen und kann mir nun eher selbst helfen als vorher.

Ja, ich habe diese Reise genossen, habe viele liebe neue Freunde gefunden und viele nette Abende mit ihnen verbracht. Dazu habe ich einzigartige Natur (Schärengarten) und schöne Segelerlebnisse (Segeln durch den weißen Nächte) erlebt. Und viele Erfahrungen mit meinem Schiff gesammelt, das jetzt ein fester Teil von mir geworden ist und zu dem ich großes Vertrauen in allen Situationen habe.

Ich habe alle Termine für die Crewwechsel einhalten können. Dennoch glaube ich, dass ich hier den einzigen organisatorischen Fehler bei dieser Reise gemacht habe. Unterwegs hat mir jemand seine Methode zum Crewwechsel erzählt. Statt wie ich Monate vorher feste Termine und Orte zu vereinbaren, gibt es bei ihm nur entweder oder.

Entweder du willst einen festen Termin und ich sage dir kurz vorher wo ich bin, oder du willst einen Ort zugesagt haben, dann sage ich kurz vorher wann ich da bin. Dadurch kann man besser mit dem Wetter reisen, kann Pannen oder sonstige Aufenthalte freier planen und steht nicht wie ich manchmal unter Druck.

Außerdem würde ich mir beim nächsten Mal glaube ich freie Tage alleine zwischen zwei Crews nehmen und keine wöchentlichen Wechsel mehr einplanen. Das strengt doch an. Gerade hat man sich aneinander gewöhnt, ist schon wieder ein Abschied da. Und Abschied nehmen war bei dieser Reise nicht meine Liebingsbeschäftigung.

Sonntag, 7. September 2008

Endspurt


Da zieht mal wieder was auf.

Im Museumshafen Flensburg...

...liegt auch zur Zeit die Dagmar Aaen

Letzte Meilen in diesem Sommer


Höruphavn

Endstation 2008


Traumsegelwetter heute am letzten Segeltag. Wir segeln noch etwas kreuz und quer in der Flensburger Förde.

Nur mit Simon bin ich letzte Woche von Schleimünde nach Flensburg gesegelt, bei guten Winden, aber regnerischem Wetter. Dort haben wir etwas Stadturlaub gemacht, Schifffahrtsmuseum und Museumshafen waren sehenswert. Abends hatten wir Besuch von Freunden. Am Freitag kamen dann auch Johannes und Heilke wieder an Bord.

Gestern verbrachten wir einen leider viel zu kurzen Segeltag auf dem Weg nach Höruphavn. Das Boot ist einfach zu schnell und die Ostsee manchmal zu klein.

Und heute ist ein so schöner Spätsommertag, dass ich gar nicht darüber nachdenken mag, dass wir später in den letzten Hafen für dieses Jahr einlaufen werden. Doch für morgen ist schon wieder Regen angesagt und so hoffe ich heute alle Segel trocken in ihren Sack zu bekommen. Dann bleiben noch 2 Tage um das Boot winterfein zu machen.

Auch 4 1/2 Monate gehen mal zu Ende. Es war trotz der Aufs und Abs ein ganz toller Segelsommer. Eine Rückschau und auch technische Zusammenfassung gibt es, wenn ich wieder zu Hause an einem "richtigen" Rechner sitze und nicht alles mit den Fingerspitzen in mein Handy tippen muss. Internet im Hafen ist hier in der Förde nicht stark verbreitet.

Montag, 1. September 2008

Ende


Eine Fete macht auch Arbeit. Aber Bierfässer schleppen ist ja keine richtige Arbeit.

Simon in Schleimünde

Der leere Hafen von Schleimünde. Der Raddampfer nimmt gerade die letzten Touristen mit.




Schleimünde


Eigentlich bin ja angekommen und der Blog sollte nun zu Ende sein. Aber mich stört es immer, wenn man Segelbücher liest, die mit dem Ankommen aufhören. Wie geht es denn weiter, was haben die danach gemacht?

Nun, viel habe ich gerade nicht zu berichten. Am Donnerstagabend liefen wir in Kappeln ein und ein kleines Empfangskomitee war schon zugegen. Nicht wegen meiner Reise, nein, sondern weil wir hier das Ostseetreffen des http://www.segeln-forum.de/ haben sollten. Aber somit bekam ich zumindest eine kleine Willkommensparty.

Auch andere am Steg hatten ihre Länderflaggen gesetzt. Ich hatte zwar nicht die längste Flaggenparade, aber wohl seemeilenmäßig die längste Reise gemacht.

Um es kurz zu machen: Wir hatten ein wunderbares Wochenende mit vielen neuen Bekanntschaften bei bestem Wetter. Und Sonntag dann einen Klasse Segeltag mit Heilke und den Jungs. Im Nu waren wir bei besten Segelbedingungen und Sonnenschein in Schleswig, wo ich abends noch mit 2 Forumsbooten verabredet war.

Heute Morgen klingelte um 6 Uhr der Wecker. Für Johannes ging der Arbeitsalltag los. Er macht ein einwöchiges Berufspraktikum bei einer Werft um sich den Beruf des Bootsbauers anzuschauen.

Simon und ich sind vor einer Regenfront bei wenig Wind, aber Schiebestrom nach Schleimünde gesegelt. Obwohl ich ja schon seit fast 20 Jahren hier segle, war ich noch nie in diesem besonderen Hafen. Im Sommer meist recht voll, habe ich ihn gerne gemieden. Nun - mit nur 7 Booten belegt - ist es ein Klasse Erlebnis.

Ein Naturschutzgebiet, das nur von Wasser erreicht werden kann. Am Leuchturm winkt man den Booten zu die in die Schlei fahren. Vom Strand aus kann man fast bis Dänemark sehen. Leider kann man nicht weit laufen, da die gesamte Halbinsel ein Vogelschutzgebiet ist und nicht betreten werden darf.

Der am Wochenende zurückgekehrte Sommer scheint es leider sehr eilig gehabt zu haben und hat sich schon wieder verzogen. Er hinterlässt dunkle Wolken und kalte Luft.

Donnerstag, 28. August 2008

Landfall


Im Alsfjord

Im Alssund

Im Rausch der Geschwindigkeit

Die besuchten Länder unter der Steuerbordsaling

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, so habe ich mal geschrieben, segle ich nach Hause. Heute ist es eher das weinende. Ideale Segelbedingungen lassen uns Richtung Schlei fliegen. Ab und an scheint die Sonne und es ist trocken.

Habe die Nacht unruhig geschlafen. Soll ich wirklich ein Tag früher als geplant den Landfall in Deutschland machen? Die Wetterdingungen sind optimal. Nun wird die Ostsee doch zu klein. Na ja, dafür treffe ich heute Bekannte in Kappeln und muss meine Rückkunft nicht ganz alleine feiern.

Über 2100 Seemeilen bin ich in gut 3 Monaten durch die Ostsee getingelt. Zum Einlaufen habe ich alle Flaggen der besuchten Länder gesetzt. Zwar keine große Leistung, aber für mich erst mal einmalig. Ich werde in den nächten Jahren viele Überstunden reinarbeiten müssen, bis es wieder zu so langen einer Auszeit kommen kann.

Gut, dass ich noch 10 Tage zum Ausschaukeln eingeplant habe. Ich werde noch kurze Tagesetappen segeln, bevor ich am 10.9. ins Winterlager gehe.

Mittwoch, 27. August 2008

Die Ostsee schmeckt wieder salzig

Weit oben im Nordosten ist der Salzgehalt der Ostsee so niedrig, dass man beim Baden meint, es sei Süßwasser. Das hat einen enormen Vorteil vor Anker. Man hat immer eine Möglichkeit sich zu waschen und dabei nie das Problem von salziger Haut. Daran hatte ich mich fast gewöhnt.

Seit heute weiß ich, dass hier die Ostsee wieder ein "richtiges" Meer ist. Bei Wind von 5 und Böen um 6-7 ging es hoch am Wind nördlich um die Insel Als herum in die Dywig. Die See war dabei recht heftig und ergoss sich nicht nur einmal mit voller Wucht in mein Gesicht. Nasskalt und salzig rann es am Kragen entlang nach unten. Brrrr....

Aber wir sind geflogen. Mit 7 kn hoch am Wind hat das Segeln wieder viel Spaß gemacht. Regen gabs selten, nur die Sonne wollte nicht kommen. Ostsee-Segeln halt.

Die SLISAND mag es so. Meistens steuerte die Windfahne, während ich fasziniert von meinem Boot in Lee saß und den Weg durchs Wasser begeistert verfolgte. Kein Platschen, sauber zerschneidet der Bug die Welle. Na ja, fast immer ;)

Dienstag, 26. August 2008

Mit Siebenmeilenstiefeln


Bei der Einfahrt in den Svendborgsund hört der Regen endlich auf. Hoffnung am Horizont.

Svendborg

Die Pilgrim ist schon da.

Die "Südsee" wird sie genannt, die Inselwelt südlich Fünens.


Da ziehen noch einige Schauer herum.

Faaborg





Auch er trocknet seine Kleider in der Sonne.

Erst schwacher Wind von hinten, sodass wir mal wieder den Spi auspacken konnten, dann mit Schiebestrom und halbem Wind über den Großen Belt, noch etwas kreuzen und wir waren 50 sm weiter. Ich habe wieder die unentwegte Crew an Bord, selbst Regen und Gegenwind am Ende konnte sie nicht überzeugen einen der beiden Häfen zu nehmen, die am Wegesrand lagen.

Schließlich sind wir in Svendborg gelandet. Dort traf ich zufällig auf die PILGRIM. Sie hatte ich zuletzt in Mariehamn getroffen. So wurde der Abend noch länger als gedacht, obwohl mir der lange Segeltag in den Knochen steckte. Wie klein doch die Ostse ist.

Heute ließen wir es langsam angehen. Da es zuerst doch recht nass war, entschieden wir uns für eine kurze Etappe und fuhren nach Faaborg. Immer wieder bin ich von dieser gemütlichen Stadt beeindruckt. Und das Besondere ist: Der riesige Hafen ist überall bestens mit Wlan versorgt. Wohl auch ein Grund, warum die beiden an Bord so schnell ja sagten zu einem kurzen Segeltag. Hatte ich das doch bei der Hafenbeschreibung erwähnt.

Später kam die Sonne raus und es wurde ein warmer, schöner Sommertag. Ich konnte einige Dinge an Bord reparieren, die Jungs streunten im Ort herum. Alle waren zufrieden. Hatte schon vergessen, wie schön so ein richtig warmer Sonnentag im August sein kann. Tut gut.

Nun sind wir fast schon zu nah am Ziel. Je nach Wetter und Wind machen wir eventuell noch einen Umweg um die Insel Als herum. Leider soll es morgen schon wieder regnen.
Alles ist offen.

Sonntag, 24. August 2008

Endspurt


Neue Crew: Johannes und Simon

Gleich wirds nass.

Femö - leider fehlt seit einiger Zeit die Sonne für romantische Bilder. Mir gefällt es hier, doch Fotos wirken erst mit dem richtigen Licht.


Das Schild bittet darum sich fürs Essen bei den Kräutern zu bedienen. Ein netter Service.

Auch morgen erwarten wir Regen.

Heute mal wieder unterwegs. Diesmal aber erst mit dem Zug nach Kopenhagen (1,5 Stunden), Johannes und Simon vom Flughafen holen und Margit dort verabschieden. Da dies alles recht früh geschah, war am Nachmittag noch Zeit zu segeln. Bei wechselnden Winden und Wettererscheinungen auf nach Femö.

Ich habe diese Insel irgendwie immer ausgelassen. Ein Fehler, wie ich heute merke. Sehr gemütlich, sehr klein. Könnte aber im Sommer sehr voll sein und dann nicht diese Stimmung bieten. Aber es muss ja auch einen Vorteil haben außerhalb der Saison unterwegs zu sein.

Mit Johannes und Simon sind wieder zwei erfahrene Mitsegler an Bord. Muss schon sagen, das bringt Entlastung. Ich habe die beiden über 3,5 Monate nicht gesehen. Sind groß geworden. Erst jetzt habe ich gemerkt, wie lange ich schon unterwegs bin. Bin ja mal gespannt, was mich zuhause noch so alles an Überraschungen erwartet.

Aber erst mal genieße ich das Hier und Jetzt. Ich habe seit Schweden keinen so gemütlichen Hafen mehr gesehen. Und um die Erinnerungen nochmals 3 Monate zurückzuschrauben, liegt hier eine Segelyacht, die ich Anfang Juni in Visby zum ersten Mal gesehen habe (und später noch einige Male). Auch in Rödvig habe ich Bekannte aus Karlskrona wieder getroffen. Ich bin wirklich überrascht wie viele Leute man regelmäßig wiedersieht, wenn man so lange unterwegs ist.

Samstag, 23. August 2008

Wechelndes Wetter, wechselnde Stimmungen


Auf nach Stege, einem netten kleinen Ort auf Mön

Heute morgen wie so oft Regen. Diesmal aber waagerecht - und es sieht nicht so aus, als ob es in absehbarer Zeit besser würde. Der Hafenmeister fragt beim Bezahlen gleich, ob wir 2 Tage bleiben wollen. Nein, denn wir müssen nach Vordingborg. Und am Sonntag von dort mit dem Zug nach Kopenhagen.

Vordingborg ist nur 15 sm entfernt, davon die meiste Strecke sehr geschütztes Fahrwasser. Dass es nun aber draußen gleich mit 6-7 und in den Böen noch mehr bläst, hätte ich im Hafen nicht gedacht. Das hatte mal wieder keiner vorhergesagt - ihr merkt mein gestörtes Verhältnis zu den Wettermenschen. Es sollte doch ein schöner, ruhiger Segeltag werden. Margits letzter.

Wir sind bewußt nach Stege gegangen und nicht gleich durch bis Vordingborg, um heute noch etwas segeln zu können. Strom schiebend und bei 2 fach-gerefftem Groß, ohne Fock, mit 8 kn über Grund. Statt Sonne gabs viel Wasser von oben und schlechte Sicht. Ich bin so froh über meinen Kartenplotter. Ohne ihn wäre ich heute nicht los.

Am Vortag sind wir noch bei schönstem Segelwetter von Rödvig über die Faksebucht in den Bögestrom gesegelt. Weil wir nicht zu früh in den Hafen wollten, habe wir uns 3 Stunden vor Anker gelegt. Haben gebadet, gelesen und Margit hat die Schere gezückt und meine Zotteln etwas in Form gebracht. Das war Teil des Mitsegeldeals. Endlich das richtige Ambiente. Salon SLISAND.

Abends nach einem kurzen Schauer war der Wind fast eingeschlafen. Gemütlich sind wir noch nach Stege gesegelt. Der Himmel war nicht mehr gerade blau, aber so ein Regen war nicht abzusehen.

Nun sitzen wir in Vordingborg, haben endlich wieder uneingeschränkt Internetzugang und lassen den Regen draußen. Trinken heiße Schokolade und hören eine Lesung von Axel Hacke. Die Stimmung hebt sich wieder. Egal, lass doch den Regen Regen sein.

Wo ist eigentlich der August? Es ist schon sehr herbstlich. Überall Endsaisonstimmung. Komisch, das kenne ich sonst nur vom September. Irgendwie überträgt sich das auf mich. Vielleicht auch, weil die Reise zu Ende geht.

Oft sitze ich abends im Cockpit, dunkel wird es inzwischen schon recht früh, und denke an die Zeit im Juni und Juli, wo es nicht dunkel wurde. Eine Zeit, in der ich in Zeitlosigkeit gelebt habe. Datum und Wochentage waren unwichtig (bis auf die kleinen Termine die ich hatte), das Wetter meist warm und trocken und man hat seine Tagetouren nach Laune geplant.

Nun unterstützt das Wetter auch noch meine Herbststimmung. Will es mir den Abschied von der Ostsee leichter machen? Nützt nur nichts, denn diese Ostsee ist mir einfach so an Herz gewachsen, auch mit ihren Wetterlaunen. Die habe ich auch - deswegen verstehen wir uns auch so gut. Eigentlich macht es ja auch Spaß mal bei "Regen waagerecht" zu segeln. Alles nur Wasser.

Donnerstag, 21. August 2008

Alles halb so wild


Sieht harmlos aus, aber die Welle hatte es schon in sich.

Rödvig, im Fischereihafen


Sind gut in Rødvig angekommen. Sitze im Hafencafe und nutze deren Computer, deswegen nur kurz. Letzte Nacht pfiff es im Rigg, dass mir schon ganz anders wurde. Sollen wir da wirklich raus? Ein kurzer Spaziergang hoch zum Fort und Wind gemessen. Nur gute 5. Na ja, das geht.

Außerdem waren auch schon andere Boote unterwegs. Im Hafen hört sich das oft schlimmer an. Gut, es stand eine recht starke See, doch die SLISAND bewies mal wieder, dass sie für hartes Wetter gebaut wurde. Wir hatten außerdem noch Glück und die Sonne lies das aufgewühlte Meer nicht so unheimlich erscheinen.

Erst hatten wir den Strom mit uns, später half der Wind. Er kam leicht westlicher als SW und so konnten wir gut Kurs halten. Mit nur wenigen Kreuzschlägen gings nach Stevnsklint. Der lange Tag war dann doch schon nach 6 Stunden vobei. Wunderbares Segeln. Gegen Ende musste ich sogar noch ausreffen. Das lässt für morgen hoffen. Vielleicht bleibt ja auch die Sonne.

Bilder gibt es erst wieder, wenn ich an Bord Wlan habe. Das ist hier nicht ganz so verbreitet.

Mittwoch, 20. August 2008

Blöd muss man sein


Die SLISAND in Kopenhagen, direkt in Nyhavn

Geschäftiges Treiben und viel Bootsverkehr

Sitze hier ja rum um auf meine Kinder zu warten, die morgen in Kopenhagen ankommen sollten. Komisch wars schon, dass Margit ihren Abflug auf Sonntag gelegt hatte. Ich dachte eigentlich, es geht nahtlos. Heute schaue ich mal genauer nach. Und: Meine Kids kommen doch erst am Sonntag.

Also sitze ich völlig umsonst hier rum. So ein Mist. In der ursprünglichen Planung war der Donnerstag vorgesehen. Das steht auch so in meinem Kalender. Später habe ich die Flüge der Kinder auf Margits Flüge abgestimmt. Wie kann man so blöd sein. Ihr dürft lachen.

Wir hätten den Sund absegeln können. Nun werden wir weitersegeln und mit Bahn oder Mietwagen Johannes und Simon abholen. Bei den starken Winden ist es gar nicht schlecht etwas Strecke zu machen.

Heute waren wir mit dem Boot in Kopenhagen. Nach Christianshavn braucht man nicht mehr reinzugehen. Ist zwar malerisch, aber so voll. Wir lagen eine Stunde in Nyhavn. Margit brauchte einen neuen Film. Das ist in Zeiten, wo alle Welt digital fotografiert, gar nicht so leicht.

Dann gings bei Wind um 6 zurück. Heute morgen brauchten wir mit Wind und Strom von hinten eine gute Stunde von Dragör nach Kopenhagen. Zurück waren es dann fast 3 Stunden - aufkreuzen bei Strom mit fast 2 kn. Da weiß ich, was uns morgen erwartet.

Dennoch zieht es mich weiter. Die 2 Herzen in meiner Brust. Nach Hause oder/und ewig auf dem Boot leben. Komisch, das Boot wird mir nie über. Leben auf kleinem Raum. Ich mag es sehr. Einfach, manchmal kalt, aber immer gemütlich. Man muss ja nicht immer unterwegs sein. Muss doch noch Arbeit am Meer suchen ...

Dienstag, 19. August 2008

PS: Neue Telefonnummer

Da ich nun in Dänemark bin und meine schwedische Telefonkarte hier nicht aufladen kann, habe ich wieder eine neue Nummer. Tel: 0045-24 80 74 77 (Dänemark).

Ich hoffe, dass meine deutsche Ersatzkarte am Donnerstag mitkommt. Die schwedische Karte bitte nicht mehr benutzen, es sei denn ihr wollt mich nicht erreichen ;-)

Die Internetverbindung hier vor der Bibliothek ist doch sehr lahm, deswegen keine Bilder. Sorry.

Segelpause in Kopenhagen


St. Hans Torv in Kopenhagen

Ein nettes , wenig touristisches Viertel rund um den Platz



Beim Yachthafens Dragör liegt ein weites Schilfgebiet.
Dragörs Fischerhafen

Dragör



Morgens regnet es wieder und es macht nicht viel Spaß einfach so zum Segeln auszulaufen. Nachdem wir auch kein Ziel zu erreichen haben, beschließen wir uns ein freien Tag zu gönnen. Mit dem 350er Bus fahren wir nach Kopenhagen. Kaum sind wir dort (nach ca 30 Minuten), scheint die Sonne.

Wir streunen durch die Innenstadt. Ich war schon einige Male hier, kenne mich etwas aus. Es gefällt uns. Es ist Leben in der Stadt und man kann auf den Plätzen sitzen und alles auf sich wirken lassen. So mag ich das.

In einem Reiseführer finde ich einen Hinweis auf ein interessantes Viertel in Nörrebrö. "Rund um den St. Hans Torv ist eine bunte multikullturelle, alternative Szene mit Cafes, Musikkneipen und kleinen Läden, darunter zahlreiche Trödlergeschäfte, gewachsen". So stand es im Führer. Und es ist wirklich ein klasse Viertel. Ein bisschen erinnert es an Berlin Kreuzberg. Dort könnte ich mir vorstellen zu wohnen.

Da Bilder leider nur sehr wenig von der ganzen Atmosphäre wiedergeben, lasse ich die Kamera meist in der Tasche und sauge das Leben auf. Spiele in einem Musikladen einige schöne Gitarren - fast wäre ich sogar schwach geworden. Auf der Straße höre ich jemanden Flamenco spielen. Ja, das würde ich auch gern können. Verstohlen spitze ich in Hinterhöfe und kleine urige Geschäfte.

Leider kam später der Regen zurück. Und so traten wir nach 5 Stunden Bummel wieder die Heimreise an. Morgen wollen wir noch Christianhavn und den Rest der Stadt vom Wasser aus anschauen. Die Busfahrt zog sich auf dem Rückweg doch recht in die Länge. Da die Sonne wieder rauskam, war es entsprechend stickig und heiss.

Wir stiegen schon vorher aus und marschierten noch durch ein schönes kleines Schilfgebiet in der Nähe des Hafens. Da der alte Hafen voll war, liegen wir im Yachthafen. Ich finde es nicht unbedingt schlechter.

Jetzt scheint die Sonne wieder. Man könnte Lust aufs Segeln bekommen.